2024 – ein Rückblick // Bilder, Zahlen und Fakten

2024 – ein Rückblick // Bilder, Zahlen und Fakten

ZWANZIGVIERUNDZWANZIG – EIN RÜCKBLICK

// Bilder // Zahlen // Fakten

Was für ein Jahr: Ukraine, Gaza, Bauernproteste, Beckenbauer, der „Geheimplan gegen Deutschland“, deutschlandweite Demos, Bubatz legal, Europawahl, Cucurella, Attentat auf Trump, Olympische Spiele, Oasis Reunion, Kamala, Landtagswahlen, die erneute Trump Wahl und das Ampel Aus mit der offenen Feldschlacht am D-Day, „Aura“, Klaasohm, Vertrauensfrage und Magdeburg…

um unsere Freunde Jonas und Max (und den Rest der Band) aka Das Lumpenpack zu zitieren: „WAS ZUM F***!?“

 

VERANSTALTUNGEN & BESUCHER*INNEN

Und auch in der Kultur und im Zollhaus ging es mal wieder drunter und drüber: Nach den Herausforderungen der Corona-Jahre 2020/21/22 mit dem Neustart Kultur Programm und vielen Umstrukturierungen und dem turbulenten Jubiläumsjahr 2023 (30 Jahre Zollhausverein) dachten wir eigentlich, dass dieses Jahr mal wieder ein „normales“ Jahr werden sollte – weit gefehlt…

Wir hatten sehr viele tolle Veranstaltungen mit wahnsinnig tollen Künstler*innen und Bands; u.a. FJORT, Sven Bensmann, Deniz & Ove, Moritz Neumeier, Das Lumpenpack, Napalm Death, Heavysaurus, Niels Frevert, Joco (unser erstes Konzert in einer Kirche), Kasi, Team Scheisse, Gregor Meyle, Götz Alsmann, Monchi, das Theater Laboratorium, die 102 Boyz, Enno Bunger und viele viele mehr…

Insgesamt waren es etwa 70 Kulturveranstaltungen mit mehr als 22.000 Besucher*innen. Zusätzlich hat die Zollhaus Gastro GmbH mit Partys, Privatfeiern (Hochzeiten, Geburtstagen), Firmenfeiern, Tagungen und Messen mehr als 33.000 Gäste ins Zollhaus geholt – das sind mehr als 55.000 Menschen in einem Jahr – ein neuer Rekord…

… und das Programm für 2025 sieht doch auch schon wieder ganz gut aus – Turbostaat, Bodo Wartke, Hi! Spencer, Stoppok mit Band, Maggie Reilly & Cutting Crew, Kafvka – und viele mehr…

 

GANZ GROSSES KINO

Im Februar lief die Dokumentation über unser 30jähriges Vereinsjubiläum von Jannik Preuß und Studio Leer  vor mehr als 350 Besucher*innen in Kino 1 im Kino in Leer. Ein ganz großes und unvergessliches Ereignis!

Für alle, die die Doku bislang nicht gesehen haben, hier auch auf YouTube

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KULTURPOLITIK & SOZIOKULTUR

Auch in der Politik konnten wir einiges bewegen und viele Politiker*innen bei uns im Zollhaus zum intensiven Austausch über unsere Arbeit begrüßen.

Zusätzlich konnten wir unser Standing als soziokulturelle Stätte in Ostfriesland weiter festigen und viele neue Ideen und Projekte, auch mithilfe unserer aktiven Mitglieder – den Zollhaus Botschafter*innen, in die Tat umsetzen – ein herausragendes Beispiel ist hierbei unsere „Banner-Bande –  vom Banner zur Tasche“:

Wir haben uns immer geärgert, dass durch unsere Werbe-Banner so viel Müll entsteht; auch, wenn wir viele Banner für Graffiti-Workshops zur Verfügung stellen konnten oder gegen eine Spende als Andenken an ein Konzert verkaufen konnten, waren immer noch viele übrig und wären in Breinermoor gelandet – und gerade in Zeiten, in denen ökologische Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, war das eigentlich mit unseren Werten nicht mehr vereinbar.

Und aus dieser Not heraus entstand dann plötzlich dieses tolle und einzigartige nachhaltige Upcycling Näh-Projekt unserer aktiven Mitglieder. Sie verwandeln nun unsere gebrauchte Werbebanner in vielseitig nutzbare Taschen – und verkaufen diese zugunsten des Zollhausvereins auf unseren Veranstaltungen oder online.

https://www.zollhaus-leer.com/die-banner-bande-vom-banner-zur-tasche/

 

MITGLIEDER

Mehr als 100 neue Mitglieder durften wir übrigens alleine in diesem Jahr im Zollhausverein begrüßen – wir freuen uns über jede und jeden Einzelne*n von euch und bedanken uns für die ehrenamtliche Unterstützung am Einlass, in den Gruppen, als Besucher*innen unserer Veranstaltungen oder auch „nur“ für den finanziellen Support!

Je mehr Mitglieder, desto größer die Akzeptanz in der Bevölkerung – außerdem gibt es uns mehr Unabhängigkeit und eine finanzielle Sicherheit, gerade in Puncto Personalkosten, die leider nie oder nur sehr selten gefördert werden.

Danke auch an alle, die sich an unserer Aktion „Ich Will Dich – Werde Mitglied“ beteiligt haben – hier gehts direkt zum Mitgliedsantrag:

Werde jetzt Kultur-Förderer!

Wir werden derzeit fast täglich mehr und nähern uns gerade mit großen Schritten der 500 Mitglieder Marke – das ist in Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich und wir sind sehr dankbar dafür – trotzdem ist es wichtig, weiterhin verstärkt auf die Wichtigkeit der Kultur hinzuweisen und durch immer mehr Mitglieder auch ein wichtiges Sprachrohr in der Region zu sein – ein Sprachrohr für die Kultur, aber auch ein Sprachrohr für gesellschaftspolitische Themen.

 

SATZUNG & THEMENWOCHEN

Um dem immer stärker werdenden Populismus und Rechtsruck entgegenzuwirken und unsere Haltung deutlich zu machen und auch durch unsere intensive Mitarbeit im neu gegründeten „Bündnis für Demokratie und Vielfalt Leer“ wurde im März auf unserer Mitgliederversammlung unsere Satzung erweitert, um uns noch deutlicher und sichtbarer positionieren zu können.

Im September haben wir daraufhin die „kulturellen Themenwochen für Demokratie und Vielfalt“federführend organisiert, geplant und mit vielen Kooperationspartner*innen aus der Stadt und dem Landkreis veranstaltet – mit mehr als 50 zusätzlichen Veranstaltungen von Anfang September bis Ende Dezember – es gab Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen, Filme, Workshops, neue konzipierte Stadtführungen und vieles mehr – die beeindruckendste Veranstaltung war wohl die Lesung mit dem Ehrenbürger der Stadt Leer Albrecht Weinberg (die wir übrigens am 26.01.25 nochmal wiederholen, für alle, die es verpasst haben!) – wir sind mit vielen anderen Bündnispartner*innen enger zusammengerückt und konnten so, auch dank Fördermitteln und Spenden ein wichtiges Zeichen in Zeiten wie diesen in unserer Region setzen.

 

FÖRDERMITTEL

Durch den Einsatz weiterer Fördermittel konnten u.a. unsere Fluchtwege saniert, Kultur Für Kinder Veranstaltungen zu fairen Preisen durchgeführt und neue Lichttechnik für den Großen Saal angeschafft werden – außerdem konnten wir dank weiterer Mittel viele kleine Projekte umsetzen; z.B. Die Banner Bande, den Local Matador, bei dem wir lokalen und regionalen Bands wieder eine Bühne (und ganz schön viel Publikum) bieten können – „Alles für Alle“ die inklusive Disco mit der Lebenshilfe oder auch die neue Jazz Open Stage.

Danke an alle Förderer, Sponsoren, Stiftungen, Spender*innen und finanziellen Unterstützer*innen – dank eurer Unterstützung haben wir es geschafft dieses tolle denkmalgeschützte Haus mit einem derart kleinen Team weiterhin kulturell so vielseitig und qualitativ hochwertig zu beleben, das Gebäude weiterhin zu sanieren und instand zu halten, unsere Fixkosten annähernd decken zu können und gleichzeitig weiterhin progressiv miteinander und an einer Vision zu arbeiten!

 

TEAM ZOLLHAUSVEREIN

Apropos Team – auch personell gab es 2024 ein paar Wechsel und Herausforderungen –

Daniel van Lengen, der hier in den vergangenen sechs Jahren so viele Themen neu entwickelt und vorangebracht hat, ist leider als Geschäftsführer ausgeschieden, bleibt uns aber glücklicherweise als Regionalberater vom Landesverband Soziokultur erhalten.

Nina Frerichs-Holtz hat ihr zweites Kind bekommen und befindet sich in Elternzeit plus. Sie wird seit März von Steffi Pieper vertreten.

Daniel Holtz, Timo Bruns und Kristin Stephan bereichern unser Team als Minijobber und seit September haben wir mit Ronja Huhne unsere erste FSJlerin.

Im Vorstand ersetzt Markus Wilken-Pache seit der Mitgliederversammlung im März unseren langjährigen Schatzmeister Onno Willig.

Alle im Team arbeiten mit sehr viel Idealismus und Engagement für das Zollhaus – dennoch mangelt es, auch durch die rasante Entwicklung der vergangenen Jahre, weiterhin an Personal – gerade strukturell ist hier auch nach wie vor ein großer Bedarf für 2025. Das geht aber nicht nur uns so, sondern ist deutschlandweit ein großes Problem:

Stell dir vor, du möchtest ein Konzert besuchen, aber die einzige Person, die dieses Konzert durchführen kann ist krank – oder du willst ins Theater, aber das technische Personal fehlt – oder du arbeitest in einer Kultureinrichtung, für deren Angebote du aber kein umfassendes Marketing machen kannst, da die Abteilung chronisch unterbesetzt ist.

Diese fiktiven Szenarien können real werden, wenn sich der Personalmangel im Kulturbereich noch weiter verstärkt.

Bisher haben die Entscheider*innen in Kulturpolitik, -verwaltung und -einrichtungen die Brisanz des Personalmangels entweder noch nicht erkannt oder nehmen ihn nicht ernst – auch hier gilt es weiterhin den aktuellen Kürzungen in der Kultur entgegenzuwirken und auf die immer größer werdende Lücke zwischen Bedarf und Realität aufmerksam zu machen.

 

RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN

Und auch kleine bis mittlere Künstler*innen und Bands sind nach wie vor in großen Nöten und finanziellen Schwierigkeiten und leiden immer noch unter stark rückläufigen Besucherzahlen. Viele Konzerte und Tourneen mussten auch in diesem Jahr wegen fehlendem Ticketvorverkauf abgesagt werden – das liegt natürlich zum einen daran, dass weniger Geld für die Kulturförderung zur Verfügung steht und auch bei jedem privat das Geld immer knapper wird und zum anderen auch die Tickets für die großen Künstler*innen, Bands und Festivals immer teurer werden. So bleiben viele „Perlen“ dann unentdeckt und müssen dann doch eher „normale/geregelte“ Jobs machen statt mit Kunst und Kultur ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Hier braucht es eine noch größere Akzeptanz und Unterstützung aus der Politik und der Gesellschaft – es kann nicht sein, dass alles, was mit Kunst und Kultur zu tun hat immer und überall und für möglichst wenig Geld zur Verfügung steht.

 

APPLAUS APPLAUS & DANKE

Schließen wollen wir aber mit der wohl besten Nachricht des Jahres:

Wir haben am 20. November im Volkstheater in Rostock den Applaus Award als „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“ von Claudia Roth (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) überreicht bekommen. Zusätzlich zum Award gab es ein Preisgeld von 10.000 € und bundesweite Anerkennung für unsere Arbeit in den letzten Jahren.

Ein verrücktes Jahr geht dann halt auch verrückt zu Ende.

Doch nicht das Preisgeld steht für uns im Vordergrund bei der Verleihung dieses Awards. Vielmehr ist der APPLAUS AWARD für uns eine wahnsinnige Anerkennung und Wertschätzung für unsere Arbeit der vergangenen Jahre. Unser Anspruch war Leer und das Zollhaus wieder auf die kulturelle Karte zu bringen – und dass wir jetzt so „gesehen“ werden zeigt, dass uns das bis hierher scheinbar ganz gut gelungen ist…

Das Preisgeld hilft uns natürlich dennoch unserem (sozio)kulturellen Auftrag gerecht zu werden und fließt direkt wieder in unser Booking.

Überwältigt und dankbar möchten wir uns bei unseren Botschafter*innen, Mitgliedern und unserem fantastischen Publikum für die jahrelange Unterstützung bedanken. Ohne euch wäre dieser Preis und auch die rasante Entwicklung, auch in diesem Jahr, nicht möglich gewesen – ihr seid das Fundament, auf dem wir stehen und arbeiten können. Dafür von Herzen ein riesiges DANKESCHÖN!!!

 

Wir machen jetzt ein paar Tage Pause, atmen einmal tief durch und freuen uns dann auf ein schönes Jahr 2025 mit euch – mal sehen, welche Überraschungen und Herausforderungen uns da erwarten… eins steht fest: langweilig wird es nicht und wir haben Bock drauf!

Kommt alle gut rüber, bleibt uns treu und vor allen Dingen: BLEIBT GESUND

Euer Team Zollhausverein

 

 

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